In drei Partnerunternehmen werden Situationen im Arbeitsalltag identifiziert, in denen Erfahrungswissen in der Produktion entsteht, aber nur ungenügend gesichert und weitergegeben wird. Die technische Basis bildet die Lernplattform Moodle. In einem Entwicklungsprozess, an dem Projektpartner und Mitarbeitende der jeweiligen Unternehmen beteiligt sind, werden Anforderungen und niederschwellige Lösungsansätze definiert. Damit wird die Passgenauigkeit des technischen Systems für KMU sichergestellt. Um zu garantieren, dass die Software durch die Beschäftigten selbst gepflegt und genutzt wird, sind spezifische Konfigurationen und Software-Komponenten zu entwickeln. Ergänzt werden die Ergebnisse durch arbeitssoziologische, qualitative Produktionsfallstudien, die in die Entwicklung der Software und Einführung des Systems eingehen. Sie bilden die Basis der iterativen arbeitssoziologischen Evaluation und Pilotierung des Prototyps. Ein zu erstellender Leitfaden sichert die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf weitere KMU.
Bei erfolgreicher Umsetzung des Projekts entsteht eine Lernplattform zur Verfügung, mit der sowohl zeit- und ortsunabhängig sowie individuell auf Wissen und Erfahrung zugegriffen werden kann. Es können notwendige analoge Austauschprozesse initiiert und angeleitet werden. Die Ergebnisse sind über eine Projektwebsite, gemeinsame Transferveranstaltungen, Workshops und crossmediale Publikationen für die interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten und in den arbeitswissenschaftlichen, industriesoziologischen sowie bildungspädagogischen Diskurs national und international einzuführen. Das soziotechnische System ist durch seinen integrativen Ansatz auf weitere Arbeitsprozesse anwendbar, wie beispielsweise in Verwaltung und Logistik.